(Vergangenes) Kreativ: Skater haben eigene Innenstadtpläne

vom 21.01.08

Treffen mit FDP-Mitglied Bernhard Klockow am Thie / Wilhelm-Stedler-Schule als Alternative

Barsinghausen (bri). "Indie, Ollie, Kickflip und Cannonball" - sie sind die wahren Attraktionen der Fußgängerzone und mit ihnen die Skater, die diese Kunststücke inzwischen perfekt beherrschen. Die Jugendlichen haben sich fest am Thie etabliert, sorgen immer wieder für staunende Blicke. Doch mit der geplanten Umgestaltung der Innenstadt gerät ihr Treffpunkt in Gefahr.





Gemeinsam für eine attraktive Innenstadt: Die jugendlichen Skater möchten an der Neugestaltung aktiv mitarbeiten. Foto: Richter











Am Samstag trafen sich die Skater zwischen 15 und 22 Jahren mit FDP-Mitglied Bernhard Klockow vor Ort. "Wir wollen ja eine Modernisierung der Innenstadt, aber wehren uns gegen das Zuschütten des Thies", erklärte der 19-jährige Sven-Julien Kanclerski für die Skater. Die Innenstadt mit ihren "70er-Jahre-Verbrechen" wirke einfach nur trist und träge. "Hier muss endlich mehr Farbe rein", sind sich die Skatereinig. Ihre Vorschläge reichen von neuen Sitzgelegenheiten rund um denThie über mit Holz verkleidete Treppenstufen bis zu blau gestrichen Elementen und mehr Beleuchtung in der Stadt.

Außerdem sollten die verwendeten Materialien keine allzu lang Lebensdauer haben. Warum könne nicht mehr mit Holz gearbeitet werden, war die Frage der Skater. So könne das Bild der Innenstadt in einigen Jahren wieder neu und attraktiv gestaltet werden.

Ähnlich einem schwarzen Brett könnten Litfasssäulen in der Fußgängerzone und an den schulen über Termine und Veranstaltungen für Jugendliche informieren.

Vorsichtshalber haben sich die Skater inzwischen auchüber eine Standortalternative für ihr Hobby Gedanken gemacht. "Sollte durch die Neugestaltung der Thie nicht mehr zu nutzen sein, würden wir auch vor die Wilhelm-Stedler-Schule gehen", erklärte Sven-Julien Kanclerski. Dabei legt die fast 40-köpfige Skatergruppe Wert darauf, eigene Vorstellungen in die Tat umzusetzen. "Wenn uns das Material gestellt wird, würden wir Rampen und Stufen nach unseren Vorstellungen bauen, weil wir wissen, was wir wirklich brauchen", sind sie sich einig. Ein schlechtes Beispiel sei Klein Basche mit einer Rampe, die kaum zu benutzen sei. Bernhard Klockow war von dem Engagement der Jugendlichen sichtlich begeistert. "Wenn man überlegt, dass unser Treffen aus einer Konfliktsituation entstanden ist, ist die Zusammenarbeit ganz ordentlich", stellte er fest. Während des Kommunalwahlkampfes hatte Klockow seine Innenstadtpläne auf Plakaten am Thie vorgestellt. Diese wurden von den Jugendlichen immer wieder zerstört. Als Klockow schließlich einen der Täter erwischte, hörte er sich die Sorgen der Skater an. "Sie sind die Nutzer von morgen und müssen ebenso wie andere Gruppierungen an den Planungen beteiligt werden", machte er deutlich. Für die Jugendlichen sei es wichtig, jetzt ins Gespräch mit den Politikern zu kommen. Schließlich habe die Stadt die Zusage der Fördermittel in Höhe von rund vier Millionen Euro für die nächsten vier bis fünf Jahre von Bund und Land. Zudem begännen in Kürze die Haushaltsplanungen der Fraktionen.

© Deister-Leine-Zeitung, 21.01.2008


Aktuell siehe auch:

SPD will die Thiekuhle als Treffpunkt erhalten (als Kommentar)



1 Kommentar:

Robin hat gesagt…

B a r s i n g h a u s e n
SPD will die Thiekuhle als Treffpunkt erhalten

Sozialdemokraten setzen sich mit Innenstadt-Sanierung auseinander / Weitere Treffen geplant

Barsinghausen (htö). Mit den geplanten Maßnahmen zur Innenstadtsanierung setzt sich in den kommenden Wochen die Kernstadt-SPD auseinander. Gestern trafen sich Mitglieder des Abteilungsvorstands zur ersten Besichtigung in der City, zwei weitere Treffen sollen im nächsten Monat folgen.


Mitglieder der SPD-Abteilung Barsinghausen diskutierten gestern bei einem ersten Treffen die Vor- und Nachteile des Konzepts zur Innenstadt-Sanierung. Foto: Tölcke

"Grundsätzlich sind sich alle Fraktionen einig, dass in der Innenstadt Sanierungsbedarf besteht", betonte Dr. Dirk Härdrich, Vorsitzender der SPD-Abteilung Barsinghausen. Politische Diskussionen werde es am Ende um die Frage geben, ob wirklich sämtliche im Konzept enthaltenen Maßnahmen erforderlich sind.

Skeptisch reagierten die Sozialdemokraten beispielsweise auf den Plan, die Kirchstraße vom Rathaus bis zum Thie mit der Anlage eines Bachlaufes attraktiver zu gestalten. Dieser könnte sich nicht nur beim Stadtfest, sondern auch für Autofahrer, zumindest im Bereich der Wilhelm-Stedler-Schule, als problematisch erweisen. Wegen des hohen Risikos der Verschmutzung müssten auch dieFolgekosten bedacht werden. Diese Maßnahme soll laut Sanierungskonzept - mit dem Bau einer Brunnenanlage in Höhe des Rathauses - etwa eine halbe Million Euro kosten.

Deutlich mehr Sanierungsbedarf sieht die SPD im Bereich des Rathauses an der Bergamtstraße. Der Vorplatz müsste dringend aufgewertet werden - ein echtes Stiefkind sei der Ziegenteich, betonte Härdrich.

Die Thiekuhle darf nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten unter gar keinen Umständen "zugeschüttet" werden, sondern muss vielmehr als zentraler Treffpunkt für alle Generationen erhalten bleiben. Vorstellbar schien hingegen, dauerhaft eine Bühne für regelmäßige Veranstaltungen zu installieren.

Jede Menge Beratungsbedarf wird es voraussichtlich bei der Umgestaltung der Bahnhofstraße zum "Boulevard" geben. Als wichtigste Wegeverbindung zu Zentrum und Deister hat diese Maßnahme Vorrang und soll vor allen anderen realisiert werden.

Als besonders problematisch bezeichneten die SPD-Mitglieder die Vorstellung der Planer, die Fahrbahnbreite und die Zahl der Parkplätze zu verringern. Schon jetzt würde es im Bereich der Bushaltestelle Kaiserhof teilweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Als sinnvoll bezeichnete Härdrich die Bemühungen, die Bahnhofstraße mit deutlich mehr Grün zu versehen und die Pflasterung der Fußwege auf beiden Seiten derFahrbahn einheitlich zu gestalten.

Besonders zu berücksichtigen sei dabei der Einmündungsbereich zur Straße Volkers Hof. "Diese Ecke ist ein echter Schandfleck, der unbedingt verschwinden muss", so der Abteilungsvorsitzende. Dabei müsse der ehemalige Plus-Parkplatz in jedem Fall mit einbezogen werden.

In insgesamt drei Begehungen will sich die SPD einen Eindruck verschaffen, der später mit den Mitgliedern diskutiert werden soll. Besondere Eile ist laut Härdrich dabei nicht geboten. Voraussichtlich im Februar nächsten Jahres komme das Thema auf die Tagesordnung.

© Deister-Leine-Zeitung, 16.09.2008

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