„Haben die Belange der Jugendlichen nicht aus den Augen verloren"



Skater wollen Thie auch in Zukunft nutzen / Konkrete Umgestaltung der Innenstadt im Schwebezustand







BARSINGHAUSEN (ta.) „Was die Neugestaltung des Thies in der Marktstraße anbelangt, sind noch gar keine Entscheidungen gefal­len", macht Ratsherr Bernhard Klockow von der FDP-Fraktion klar. Diese würden erst im Zuge der Erstellung eines schlüssigen Masterplans zur Neuausrichtung




beziehungsweise teilweisen Sa­nierung der gesamten Innenstadt getroffen. Den jugendlichen Ska­tern am zentralen Mittelpunkt der Fußgängerzone sind die Pla­nungsdiskussionen derweil wei­terhin nicht ganz geheuer. „Immerhin ist hier der einzige
Ort, wo wir unser Hobby in Barsin­ghausen ausüben können", gibt Sven-julian Kanclerski zu beden­ken. Zwar gebe es auf dem Ge­lände des Abenteuerspielplatzes „Klein Basche" eine Vorrichtung zum Skate-Board-Fahren, aber di­ese sei dermaßen „konzeptlos er­baut" worden, dass man sie ei­gentlich kaum nutzen könne, be­mängelt Kanclerski. „Uns brennen also die Fragen zunehmend inten­siv unter den Nägeln, ob der Thie auch nach der baulichen Neuaus-richtung als sportlicher Treffpunkt erhalten bleibt oder ob alternati­ve Konzepte für die gesamte Ska-
terszene inzwischen entwickelt wurden." Leider seien die Diskus­sionen und Kontakte mit und zu der Politik seit dem Frühjahr zu erliegen gekommen. „Aus diesem Grund wollen wir einen sogenann­ten Skate-Jam am Thie auf die Bei­ne stellen. Bei dieser Aktion sol­len dann die besten Tricks und Sprünge, die ein jeder beher
rscht, vorgeführt werden. Zudem hof­fen wir auf diesem Wege die Öf­fentlichkeit noch einmal für unse­re Sorgen sensibilisieren zu kön­nen", erläutert Kanclerski. „Und immerhin, bei unserer Clique han­delt es sich nicht um eine hand­voll Jugendlicher, sondern zu den Skatern vor Ort zählt sich mitt­lerweile ein Personenkreis von 25 bis 30 an der Zahl. Die Jüngs­ten sind zehn und die Ältesten 22 Jahre alt. Und alle würden es am liebsten sehen, wenn der Thie so belassen bliebe, wie er ist", be­tont Kanclerski.
Für Bernhard Klockow steht indes auch weiterhin die Dialogpflege und das Miteinbeziehen der ju­gendlichen Interessensgruppen auf der Agenda. „Die Skater sol­len bei dem Prozess der angesto­ßenen Umgestaltung des Kernbe­reichs von Barsinghausen mit ein­gebunden werden", unterstreicht das Ratsmitglied. Unter der Prä­misse eines gesunden Miteinan-ders zwischen jung und alt, sei das Ziel einer aktiven Beteiligung der Skater bereits mitgedacht. Nur zur Zeit, seien die konkreten Planungen noch gar nicht in An­griff zu nehmen. Zunächst einmal müssten Anträge zur Umgestal­tung des öffentlichen Raums so­wie von privaten Initiativen von der Stadt bewilligt werden. Zu­dem erstelle die Firma Argeplan einen Rahmenplan für die betreffenden Plätze und Straßen und zusätzlich führe das Katasteramt eine Wertprüfung der Grundstücke durch. 
Erst auf der Grundlage der gewonnenen Daten sowie der politischen Endscheidungsprozesse
könne man sich an die detaillierte Ausarbeitung eines Masterplans für die Innenstadt machen. „Wir von den Freien Li­beralen wollen, dass dieser Plan bis zum nächsten Jahr vorliegt", sagt Klockow. „Und in dieser Pha­se sind dann die Jugendlichen vom Thie aufgefordert eigene Vor­schläge zu erarbeiten, ihre Positi­onen zu vertreten und somit sel­ber ein Stück weit städteplane-risch tätig zu sein." Es sei also überhaupt noch nicht sicher, ob für Skater am Thie zu­künftig kein Platz mehr sein wer­de. Wichtig sei jetzt, dass man den roten Faden einer offenen Diskussion weiterspinne und nicht aneinander vorbei argumentiere, streicht Klockow heraus. Foto: ta

deister aktuell 22.10.2008




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